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Die 11 besten Wurzelgemüse für den Anbau im Garten

Wurzelgemüse ist sehr gesund und leicht anzubauen. Hier Anleitungen zum Anbau und Pflege der beliebtesten Wurzelgemüse lesen.

Wurzelgemüse ist nicht schwer anzubauen. Ein Problem ist allerdings, dass die Wurzel, die geerntet wird, nicht zu sehen ist. Falls es Probleme gibt, stellt man sie erst nach der Ernte fest – und dann ist es zu spät.

Was ist Wurzelgemüse?

Beim Wurzelgemüse wächst der interessante Teil der Pflanze, nämlich der, der später gegessen wird, unter der Erde. Das sind entweder die Wurzeln oder knollenartige Rhizome. Da dies die Speicherorgane der Pflanzen sind, sind dort besonders viele Vitamine, Mineralien und Nährstoffe enthalten. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch die oberirdischen Teile, wie die Blätter gegessen werden können.

Wurzelgemüse sind zum Beispiel Möhren, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Haferwurzeln, Radieschen, Rettiche, Eiszapfen oder die Rote Bete.

Wurzelgemüse anbauen

Mit dem Anbau von Wurzelgemüse kannst du bei den meisten Arten bereits ab Februar beginnen, wenn du einen Frühbeetkasten oder ein Gewächshaus hast. Ab April oder Mai kann direkt ins Beet gesät werden. Im späten Sommer, wenn das Wetter kühler wird, kannst du nochmals aussäen. Wurzelgemüse braucht einen lockeren, tiefgründigen Boden, der frei von Steinen ist. Wenn dein Boden ungeeignet ist, kannst du Wurzelgemüse im Hochbeet oder auf Erddämmen anbauen.

Die meisten Wurzelgemüse sind Mittelzehrer. Das heißt, dass man sie im Beet nach Starkzehrern anbaut. Sie brauchen ein mit Kompost angereichertes Beet und freuen sich über gelegentliche Kompostgaben.

1. Möhren (Daucus carrota)

Möhren sind nach Tomaten eines der beliebtesten Gemüse-Arten. Das liegt vielleicht an ihrem hohen Zuckergehalt. Daneben haben Möhren viel zu bieten, neben Carotinoiden viele Ballaststoffe, Kalium und B-Vitamine.

Bis Karotten erntereif sind, dauert es 140 bis 160 Tage. Bis dahin müssen die Pflanzen mehrere Schädlinge überstehen, die sich an den ober- und unterirdischen Teilen des Gemüses laben wollen. Wenn du bisher nicht so viel Glück mit dem Anbau von Karotten hattest, kannst du es mit Sorten versuchen, bei denen die Karotten nicht so lang werden, wie zum Beispiel die Sorte „Pariser Markt“, die schon nach 80 Tagen erntereif ist. Wenn du eher ungeduldig beim Gärtnern bist, kannst du schnellwüchsige Möhrensorten anbauen, wie zum Beispiel „Gonsenheimer Treib“, „Milan“ und „Fanal“, die du schon nach 60 Tagen ernten kannst. Möhren sollten zwei Jahre nacheinander nicht am selben Platz angebaut werden.

Standort: sonnig

Boden: locker, durchlässig

Saattiefe: 1 – 2 cm

Pflanzabstand: ca. 2,5 Zentimeter

Direktsaat: April bis Juni

2. Rote Bete (Beta vulgaris)

In Rote Bete ist reichlich roter Farbstoff enthalten. Dieser Farbstoff Betanin schützt unsere Zellen vor Stress und Stoffwechselmüll. Außerdem enthält die rote Knolle viel Eisen und Folat.

Rote Bete lässt sich sehr einfach anbauen. Die Samen keimen besser, wenn du sie über Nacht in ein Glas Wasser legst. Wichtig ist das Ausdünnen der Keimlinge, damit die Wurzeln genug Platz haben. Die Keimlinge sind zum Wegwerfen zu schade. Sie schmecken sehr lecker im Salat, auf dem Brot oder als kleiner Snack zwischendurch.

Für einen guten Ernteerfolg ist es allerdings wichtig, die Pflanzen während der Saison gut zu gießen. Wenn du die Knollen im Herbst, wenn sie reif sind, nicht gleich verwerten kannst, kannst du sie einfach noch einige Zeit im Boden lassen. Noch ein Tipp: Frühes Ernten lohnt sich, da kleinere Knollen besser schmecken als große.

Standort: sonnig

Boden: locker, durchlässig

Saattiefe: 3 cm

Pflanzabstand: ca. 10 Zentimeter

Direktsaat: April bis Juni

3. Meerrettich (Armoracia rusticana)

Meerrettich lässt sich sehr einfach anbauen, allerdings ist es schwierig, nur wenig Meerrettich anzubauen. Denn Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze, die jedes Jahr wieder kommt. Die Pflanze wird stattliche 100 Zentimeter hoch und etwa 60 Zentimeter breit. Aus jedem Wurzelstück, das im Boden verbleibt, wächst eine neue Pflanze. Daher solltest du es dir gut überlegen, ob du Meerrettich im Garten anbauen möchtest, da man ihn schwer wieder los wird. Es ist daher eine gute Idee, Meerrettich in einem tiefen Pflanzgefäß anzubauen.

Der Anbau lohnt sich, denn Meerrettich ist eine wahre Vitaminbombe. Mit 114 Milligramm pro 100 Gramm enthält Meerrettich doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen. Meerrettich kann von Oktober bis Januar geerntet werden.

Standort: sonnig bis halbschattig

Boden: locker, durchlässig

Pflanztiefe: 1 – 2 cm

Pflanzabstand: ca. 60 Zentimeter

Pflanzzeit: April bis Ende Mai

4. Zwiebeln (Allium cepa)

Zwiebeln sind leicht anzubauen, nur das Pflanzen macht etwas Arbeit. Zur Vorbereitung musst du Unkraut aus dem Beet entfernen und die Erde gut auflockern. Du kannst Zwiebeln entweder stecken oder säen, wobei du bei letzterem die längere Kulturdauer berücksichtigen solltest. Bei Steckzwiebeln hast du schnelleren Erfolg und kannst dich bereits im ersten Jahr über Zwiebeln freuen.

Steckzwiebeln kommen im März/April ins Beet, die Wintersteckzwiebeln zwischen August und Oktober.

Standort: sonnig, windgeschützt

Boden: locker, humusreich, durchlässig

Pflanzabstand: ca. 25 Zentimeter

Pflanzzeit: März bis April / August bis Oktober

5. Pastinaken (Pastinaca sativa subsp. sativa)

Pastinaken sind nicht so bekannt wie Karotten oder Kartoffeln, und auch etwas aufwändiger und langwieriger zum Anbauen. Der süßlich-würzige Geschmack der Wurzeln ist aber die Mühe und das Warten wert.

Pastinaken lassen sich lange lagern und werden sogar etwas süßer. Noch einfacher ist es, wenn du sie im Beet lässt und erst dann erntest, wenn du sie zubereiten möchtest. Voraussetzung ist allerdings, dass der Boden nicht gefroren ist. Pastinaken können roh, gekocht, püriert zubereitet werden und schmecken gebraten besonders gut.

Standort: sonnig bis halbschattig

Boden: locker, durchlässig

Saattiefe: 2 cm

Pflanzabstand: ca. 10 Zentimeter

Direktsaat: Mitte bis Ende März

6. Kartoffeln (Solanum tuberosum)

Kartoffeln können im Beet und im Topf angebaut werden. Am besten werden Kartoffeln mit Pflanzkartoffeln angebaut, da bei Kartoffeln aus dem Supermarkt die Qualität leidet.

Die Kultur ist ziemlich einfach, wenn man davon absieht, dass viele Schädlinge sie so lecker finden wie du. Der Anbau lohnt sich, weil es eine große Vielfalt an Kartoffelsorten gibt, die du anbauen kannst. Vor dem Pflanzen sollten die Pflanzkartoffeln ausgebreitet in Kisten lagern und an einem kühlen und luftigen Ort sein. Vor dem Auspflanzen sollten sie im Haus vorkeimen.

Standort: sonnig, warm

Boden: locker, humusreich, durchlässig, nährstoffreich

Pflanzabstand: ca. 35 Zentimeter

Pflanzzeit: März bis Mai bei frostfreiem Wetter

7. Radieschen (Raphanus sativus)

Radieschen lassen sich leicht anbauen und können bereits nach 30 Tagen geerntet werden. Am besten säst du nur eine kleine Menge an Radieschen aus und säst immer wieder nach, so dass du laufend mit den roten Knollen versorgt bist. Bei hohen Temperaturen fangen sie leicht an zu schießen. Sie sollten im Sommer daher an einem halbschattigen Platz ausgesät werden. Radieschen sind nicht nur lecker zum roh Naschen oder geschnitten im Salat. Sie schmecken auch gebraten oder eingelegt. Rezeptideen findest du hier.

Standort: sonnig bis halbschattig

Boden: locker, durchlässig

Saattiefe: 1 cm

Pflanzabstand: ca. 5 Zentimeter

Direktsaat: Mitte März bis Ende August

8. Süßkartoffeln (Ipomoea batatas)

Süßkartoffeln werden bei uns immer beliebter. Kein Wunder, dass sie auch häufiger angebaut werden. Da Süßkartoffeln wärmeliebend sind und vier Monate zum Reifen brauchen, müssen sie in unseren Breiten im Haus vorgezogen werden. Ab Januar kannst du mit der Vorzucht der Süßkartoffeln beginnen. Nach den Eisheiligen Mitte März können sie dann ins Freiland gepflanzt werden. Du kannst eine ganze Süßkartoffel oder Teile davon einpflanzen. Eine andere Möglichkeit ist es, eine Süßkartoffel mit Hilfe von Zahnstochern über ein Glas Wasser legen, so dass nur die untere Hälfte das Wasser berührt. Wenn die Süßkartoffel Triebe bildet, kannst du sie in einen Topf pflanzen und etwas kühler stellen.

Standort: sonnig, warm, geschützt

Boden: locker, humusreich, durchlässig, nährstoffreich

Pflanzabstand: ca. 30 bis 50 Zentimeter

Pflanzzeit: Vorzucht auf der Fensterbank ab Januar, ab Mitte Mai ins Freiland

9. Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica)

Früher wurden Schwarzwurzeln als Spargel für arme Leute bezeichnet, heute werden sie als schmackhaftes und gesundes Wintergemüse wieder entdeckt. Das liegt zum einen an seinem feinen, nussigen Geschmack, aber auch an dem hohen Anteil an Vitamin E, Eisen, Magnesium und Kalzium.

Schwarzwurzeln werden am besten auf einem etwa 10 Zentimeter hohen Erddamm gesät, da man dann die langen Wurzeln leichter ernten kann. Ab Mai werden die Pflanzen dann vereinzelt und in einem Abstand von fünf Zentimetern gepflanzt. Das Ernten ist etwas mühsam. Die langen Wurzeln sollten nämlich aus der Erde geholt werden, ohne dass sie abbrechen. Dann verlieren sie an Geschmack und sind nicht so lange haltbar.

Tipp: Beim Schälen der Schwarzwurzeln solltest du Handschuhe tragen, da der Milchsaft unschöne Flecken macht.

Standort: sonnig, warm

Boden: locker, humusreich, durchlässig, nährstoffreich

Saattiefe: 1 cm

Pflanzabstand: ca. 5 Zentimeter

Direktsaat: ab Ende März

10. Topinambur (Helianthus tuberosus)

Topinambur ist eine kalorienarme Alternative zu Kartoffeln. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war das Gemüse bei uns sehr beliebt, wurde dann aber von der Kartoffel verdrängt. Der Geschmack von Topinambur ist nussähnlich oder erinnert an Artischocken. Die Knollen enthält den blutzuckerneutralen Ballaststoff Inulin, der gut für die Darmflora ist.

Topinambur hat Blüten wie kleine Sonnenblumen und bringt im Spätsommer bis in denHerbst den Garten mit seinen vielen gelben Blüten zum Leuchten. Topinambur wird zwischen zwei und drei Metern hoch. Da Topinambur stark wuchert, ist das Ernten der Knollen im Winter nötig, um die Pflanze im Zaum zu halten.

Samen von Topinambur gibt es nicht zu kaufen. Wer das blühende Gemüse anbauen möchte, sollte sich Knollen besorgen, die zwischen Oktober und April in die Erde kommen. Topinambur stellt keine Ansprüche an den Boden. Ist der Boden nährstoffreich, steigt allerdings auch der Ertrag.

Standort: halbschattig, sonnig

Boden: humusreich, durchlässig, nährstoffreich

Pflanzabstand: ca. 50 Zentimeter

Pflanzzeit: zwischen Oktober und April

11. Petersilienwurzel, Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum subsp. Tuberosum)

Die Petersilienwurzel ist eng mit der Petersilie verwandt. Sie bildet eine mittellange, kegelförmige Wurzel. Von der Petersilienwurzel können die Wurzel und das Laub verwendet werden. Die Wurzel ist frosthart und kann im Winter im Beet stehen bleiben. Geerntet werden kann sie natürlich nur, wenn der Boden nicht gefroren ist.

Die Petersilienwurzel ist bei Beikräutern nicht sehr durchsetzungsstark, daher solltest du das Beet um sie herum regelmäßig jäten.

Standort: halbschattig, sonnig

Boden: humusreich, locker, durchlässigh

Saattiefe: 1 – 2 cm

Pflanzabstand: ca. 7 - 10 Zentimeter

Direektaussaat: zwischen Anfang März und Mitte Juni

Bildnachweis:

Foto Karotten von Alexey Hulsov

Foto Pastinaken von Leopictures

Foto Schwarzwurzel von Lebensmittelfotos

Foto Petersilienwurzel von Filip Filipović

Foto Zwiebel von 👀 Mabel Amber, who will one day

Foto Kartoffeln von Christos Giakkas

Foto bunte Karotten von ShireShy

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