Giersch (Aegopodium podagraria) zu bekämpfen ist sehr mühsam, da das Kraut aus jedem noch so kleinen Pflanzenteil immer wieder neue Ausläufer treibt. Wem das Jäten zu mühsam ist, kann Pflanzen ins Beet setzen, die dem Giersch das Leben schwer machen, weil sie dem Wildkraut Licht und Nährstoffe weg nehmen.
Wie sich Giersch vermehrt
Giersch ist ein Kraut, das zu den so genannten Wurzelunkräutern zählt. Diese vermehren sich vor allem über Wurzelausläufer. Die bis zu 20 Zentimeter langen Rhizome wuchern nicht nur schnell, sondern brechen beim Jäten auch noch leicht leicht ab. Zudem hat sich Giersch noch einen besonderen Trick einfallen lassen, um ein dauerhafter Bewohner deines Gartens zu werden. Aus jedem noch so kleinen Stück einer Wurzel treibt er neu aus. Das führt manchmal dazu, dass Giersch nach dem Jäten erst so richtig gut wächst, weil zu viele Wurzelteile in der Erde verblieben sind.
Konkurrenzpflanzen für Giersch
Natürlich gibt es gute Strategien, um die Ausbreitung von Giersch einzudämmen. Am bequemsten ist es, das Bekämpfen von Giersch Anderen zu überlassen, nämlich Pflanzen. Durch die Konkurrenz von anderen starkwüchsigen Pflanzen wird dem Unkraut (beziehungsweise dem Wildkraut) die Lebensgrundlage streitig gemacht, bis der Giersch aufgibt oder zumindest im Garten nicht mehr stark wuchert.
Merkmale von Konkurrenzpflanzen zu Giersch
• Die Pflanzen wachsen stark
• Die Pflanzen sind robust und pflegeleicht
• Die Blätter der Pflanzen beschatten den Boden, so dass die Triebe des Giersch kein Licht bekommen
Pflanzen, die Giersch Konkurrenz machen:
1. Brandkraut (Phlomis russeliana)
Die Staude vermehrt sich stark über Ausläufer. Ihre bis zu 60 Zentimeter hohen Blätter beschatten zuverlässig die Erde und unterdrücken jedes Wildkraut. Die gelben Blüten sind eine beliebte Blütenweide. Verblühten Blüten sehen als vertrocknete Blütenstände den ganzen Winter über sehr dekorativ aus.
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig nährstoffreich
Wuchshöhe: 90 bis 150 Zentimeter
Blütezeit: Mai bis Juli, je nach Art
Blütenfarbe: gelb, rosa, weiß, rosa, purpur
2. Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
Das Dickmännchen ist ein dicht wachsender Bodendecker, der auch noch dort wachsen, wo andere Pflanzen nicht mehr gedeihen. Die weißen Blüten sind bei Bienen sehr beliebt.
Standort: schattig bis halbschattig
Boden: durchlässig humos, locker
Wuchshöhe: 20 – 30 cm
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: weiß
3. Elfenblume (Epimedium)
Die zarte Elfenblume ist sehr robust und setzt sich auch gegen Giersch durch. Sie hat zarte rosa oder gelbe Blüten und bevorzugt einen schattigen Standort. Die herzförmigen Blätter sehen sehr dekorativ aus, besonders im Austrieb im Frühjahr, wenn sie auffallend bronzefarben gemustert sind.
Standort: schattig bis halbschattig
Boden: durchlässig, humos, locker, feucht
Wuchshöhe: 30 cm
Blütezeit: Mitte April bis Juni
Blütenfarbe: weiß, gelb, orange, rot, rosa oder violett
4. Frauenmantel (Alchemilla)
Der Frauenmantel ist ein Tausendsassa im Garten und kommt an vielen Standorten zurecht. Die Pflanze verbreitet sich allerdings sehr leicht durch Samen.
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: anspruchslos, durchlässig humos, locker
Wuchshöhe: 40 cm
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: grünlich gelb
5. Purpurglöckchen (Heuchera)
Das Purpurglöckchen ist vor allem als Blattschmuckstaude sehr beliebt. Viele Sorten haben interessante Laubfärbungen. Daher hat das Purpurglöckchen seinen großen Auftritt im Herbst und Winter. Im Frühjahr ist ein Rückschnitt empfehelnswert, damit die jungen Blätter ausreichend Licht zum Entwickeln haben.
Standort: halbschattig bis absonnig
Boden: durchlässig, nährstoffreich, humos, locker, frisch bis feucht
Wuchshöhe: bis 60 cm
Blütezeit: Mai bis September, je nach Sorte
Blütenfarbe: weiß, rot, rosa
6. Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata)
Die Golderdbeere ist ein hübscher, niedriger Bodendecker, der einen dichten Blattteppich bildet und von April bis Juni blüht. Die immergrüne Golderdbeere wächst auch in schattigen Lagen und kann diese zur Blütezeit zum Leuchten bringen.
Standort: schattig bis halbschattig
Boden: durchlässig, locker, humos, nährstoffreich
Wuchshöhe: 10 – 15 cm
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: gelb
7. Teppich-Knöterich (Bistorta affinis)
Der Teppichknöterich bildet eine dichte Blätterdecke. Sehr schön sehen die rosafarbenen Blütenähren aus, die von Juli bis September blühen und Bienen anlocken.
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, humos, nährstoffreich, frisch bis feucht
Wuchshöhe: 20 – 30 cm
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: weiß, rosa
8. Wollziest (Stachys byzantina)
Der Wollziest trägt einen wolligen Bewuchs auf den Blättern, der die Pflanze bei Hitze davor bewahrt, zu viel Wasser zu verlieren. Die silbrig wirkenden Blätter bilden einen dichten Pflanzteppich, der es Beikräutern schwer macht. Die Blüten wachsen an langen Blütenkerzen und sind eher unauffällig.
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, locker
Wuchshöhe: 15 – 60 cm
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rot, rosa
9. Storchschnabel (Geranium)
Es gibt eine sehr große Anzahl von Arten und Sorten des Storchschnabels, so dass sich für nahezu jede Gartensituation die richtige Sorte der sehr pflegeleichten Staude findet.
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, humos, nährstoffreich, mäßig feucht
Wuchshöhe: 10 – 60 cm
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: blau, rosa, lila, weiß
Bodendecker pflanzen
Um dein Beet von Giersch zu befreien, musst du den Bodendeckern natürlich gute Startchancen geben.
Lockere die Erde und entferne so gut wie möglich alle Wurzelstücke des Giersch.
Setze die Bodendecker möglichst dicht nebeneinander. Dann hat der Giersch weniger Möglichleiten, zwischen den jungen Stauden seine Ausläufer zu bilden.
In den ersten Jahren, bis die Stauden einen dichten Pflanzteppich gebildet haben, musst das Beet weiterhin jäten.
Am besten pflanzt du Bodendecker im Herbst. Dann haben die Pflanzen über den Winter Zeit anzuwurzeln und können im Frühjahr mit ihrem Job gleich loslegen, nämlich den Boden zu bedecken und Giersch das Leben schwer zu machen.
Auch noch interessant:
Bildnachweis:
Wiesenknöterich, Bild von Hans
Golderdbeere, Bild von Kerstin Riemer
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.